Ausstellung der Reliquien des heiligen Franz Xaver

Am 21. November 2024 wurde die alle zehn Jahre stattfindende Ausstellung der Reliquien des Heiligen Franz Xaver in Old Goa eröffnet. Vom 21. November bis zum 5. Januar 2025 werden die Reliquien auf einem speziellen Podium zur Verehrung durch die Pilger ausgestellt. Der Leichnam des Heiligen Franziskus liegt in einer silbernen Urne, die normalerweise in der Basilika Bom Jesus in Alt-Goa aufbewahrt wird. Am 1. Dezember 2024 findet um 11 Uhr in der Kathedrale von Alt-Goa eine Messe in portugiesischer Sprache zu Ehren des Heiligen statt.

Leben des Heiligen

Franz Xaver legte am 15. August 1534 in der Kapelle von Montmartre in Paris die Gelübde der Armut und der Keuschheit ab und empfing am 24. Juni 1537 in Venedig die heiligen Weihen, bevor er nach Rom reiste, wo er sich dem Papst für den Dienst an der Kirche zur Verfügung stellte.

Am 15. März 1540 verlässt er Rom in Richtung Lissabon, entsandt von Papst Paul III. Dies ist Roms Antwort auf die Appelle des portugiesischen Königs D. João III., der sich die Evangelisierung Indiens und die Verbreitung des Glaubens im Osten zur Aufgabe gemacht hat.

Franziskus ist der erste Jesuit, der am 7. April 1541 Lissabon verläβt, um in die Mission nach Indien zu gehen. Vor seiner Abreise überreicht ihm der König das päpstliche Schreiben, in welchem er zum Apostolischen Nuntius in Indien ernannt wird und das ihm Vollmacht gibt, den Glauben im ganzen Osten zu etablieren und zu erhalten. Die Reise von Lissabon nach Goa dauert 13 Monate, eine anstrengende Reise mit Nahrungsmangel, großer Hitze und Stürmen. Am 6. Mai 1542 erreicht er Goa und wählt das Stadtkrankenhaus zu seinem Wohnsitz. Bald bietet er Vizekönig D. João de Albuquerque seine Dienste an.

Im Oktober 1542 reist er nach Südindien, um dort die Fischer zu evangelisieren, und kehrt im Oktober 1543 nach Goa zurück. Nach der offiziellen Gründung der Gesellschaft Jesu wird Pater Francisco Xavier zum Oberen der gesamten Ostindien-Mission vom Kap der Guten Hoffnung bis nach China. Er kehrt nach Südindien zurück und besucht Malakka (Malaysia), die Molukken (Indonesien) und Ceylon (Sri Lanka).

Zwischen den Jahren 1545 und 1547 gelingt es Franziskus, in andere Regionen vorzudringen. Er lehrt, tauft, vermittelt die Grundsätze des katholischen Glaubens und versöhnt zerstrittene Fürsten.

Tod in Shang Chuan

Über Cochin und Malakka und über das Chinesische Meer gelangt er am 15. August 1549 nach Kagoshima an der Südküste Japans, um das Evangelium in das Land der “aufgehenden Sonne” zu bringen. Obwohl er von der Todesstrafe für jeden, der das Sakrament der Taufe spendete, wusste, widmete er sich dem Erlernen der japanischen Sprache und der lokalen Bräuche, um das Wort Christi zu verkünden.

Zurück in Cochin schickt er Briefe an König João III. mit der Bitte um missionarische Verstärkung. Bei dem Versuch, in China zu missionieren, begibt er sich an Bord des Schiffes Santa Cruz dorthin. In Singapur schreibt er erneut an D. João III. Im September 1552 geht er auf der Insel Shang Chuan in der Nähe von Macau in China an Land mit dem Ziel, sich nach Guangzhou in der Nähe von Hongkong einzuschiffen, erkrankt allerdings schwer. Schwindel und Krämpfe plagen ihn, und vom Fieber überwältigt stirbt er in der Nacht vom 2. auf den 3. Dezember 1552. Er war Tausende von Kilometern gereist, hatte mehrmals das Indische und das Pazifische Meer überquert, Dutzende Königreiche besucht, Kirchen gegründet, Missionen neu organisiert.

Franz Xaver ist ein Beispiel der Demut und der christlichen Solidarität, der Nächstenliebe und der gelebten Armut und wird von Tausenden Menschen aller sozialen Schichten, jeden Alters und aller Ethnien verehrt. Der Ruhm des Heiligen, des “Heiligen von Goa”, verbreitete sich überall, seine Tugenden wurden verherrlicht.

Dieser große Missionsheilige kam im Alter von 46 Jahren und nach zehn Jahren Apostolat in den Himmel. Seine Gedanken lassen sich in einem Gebet zusammenfassen, das er immer gebetet haben soll: “Herr, ich liebe dich, nicht weil du mir den Himmel geben oder mich zur Hölle verdammen kannst, sondern weil du mein Gott bist! Ich liebe dich, weil du du bist”!

Am 17. Februar 1553 wurde sein Leichnam nach Malakka überführt und von dort nach Alt-Goa (erste und ehemalige Hauptstadt des portugiesischen Staates Indien) gebracht, wo er am 16. März 1554 ankam. In einer eindrucksvollen Manifestation des Glaubens empfingen ihn der Vizekönig, die Geistlichkeit, der Adel und das Volk, das ihn noch heute als Gõycho Saib (Herr von Goa auf Konkani, der Sprache von Goa) verehrt.

Die Verehrung, die er bereits zu Lebzeiten genoss, sollte nach seinem Tod außerordentlich wachsen. Seine Wunder wurden bekannt. Am 25. Oktober 1605 wurde Franz Xaver von Paul V. seliggesprochen. Gregor XV. sprach ihn am 12. März 1622 heilig. Am 24. Februar 1748 erklärte ihn Benedikt XIV. zum Schutzpatron des Ostens. Im Jahre 1904 stellte Pius X. die Heilige Kongregation für die Verbreitung des Glaubens unter seinen Schutz. 1927 ernannte ihn Pius XI. zusammen mit der heiligen Teresa vom Kinde Jesu zum Schutzpatron aller missionarischen Werke.

Sein Leichnam ruht in einer reich verzierten silbernen Urne in der Basilika von Bom Jesus in Alt-Goa. Tausende von Pilgern, Gläubige und Nichtgläubige, begeben sich dorthin und verehren den “guten Menschen”, den unermüdlichen Apostel.

Die Kirche feiert sein Fest jedes Jahr am 3. Dezember.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert